Glas im Glas im Glas – Eine Annäherung an das druckgraphische Schaffen von Hugo Suter
Tim Oechslin, Projektassistenz, Graphische Sammlung ETH Zürich
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28. Januar 2025
1992 stellte Hugo Suter (1943 – 2013) im Swiss Institute New York aus. Zur Ausstellung, die den Titel A Wheel in a Wheel trug, erschien ein Katalog, die Vorzugsausgabe enthielt eine kleinformatige Druckgraphik des Schweizer Künstlers. Diese Arbeit befindet sich heute in der Graphischen Sammlung ETH Zürich, zusammen mit interessantem Material aus dem Druckprozess. Dessen aussergewöhnlicher Charakter und spezifische Umstände werden nun im Rahmen eines Projekts untersucht.
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Guido Nussbaums g.wichtige Figur
Angelica Tschachtli, Graphische Sammlung ETH Zürich
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25. November 2024
Blatt um Blatt, Kunstwerk nach Kunstwerk werden vorsichtig auf den Tisch gelegt und gescannt, mit einem Datensatz verknüpft und im Sammlungskatalog Online veröffentlicht. 10’000 Druckgraphiken pro Jahr kommen im Rahmen des Digitalisierungsprojektes neu hinzu. Und dann das: Ein einzelnes Werk, das aus 10’000 Blatt Papier besteht.
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Restaurierungsarbeiten an den Druckgraphiken der Schulthess-von Meiss Sammlung
Olivia Raymann, Restauratorin Graphische Sammlung ETH Zürich
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16. Oktober 2024
Es war eine kapitale Schenkung: Heinrich Schulthess-von Meiss übergab 1894 der Graphischen Sammlung ETH Zürich ein wesentlicher Teil seiner bedeutenden Sammlung europäischer Graphik. Die über 12’000 Blätter liegen in grünen Boxen, alle sind sorgfältig einzeln auf einen Trägerkarton montiert und beschriftet. Eine gute Aufbewahrungsform, gar nicht weit entfernt von dem, was Restaurator:innen heute als Ideal betrachten.
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Stranger in the Village: Rassismus am Rande der Sichtbarkeit
Gastautorin: Dr. Céline Eidenbenz, Kuratorin Aargauer Kunsthaus
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24. September 2024
In den letzten Jahren habe ich viel über Rassismus gelernt. Dieses Tabuthema, das von der Kunstwelt lange ignoriert oder auf ästhetisierenden Umwegen behandelt wurde, ist heute zu einem festen Bestandteil in der Kunst geworden. Dank verschiedener Expert:innen auf diesem Gebiet wurden mir zum Beispiel die Augen dafür geöffnet, welches Privileg ich als weisse Person habe. Dieses Privileg besteht darin, sich die Frage nach dem Privileg nicht zu stellen. Es gibt Kunstschaffende, die uns helfen, die Augen für diese Fragen zu öffnen, wie zum Beispiel der weltberühmte Schriftsteller James Baldwin (1924–1987) und der konzeptuelle Künstler Glenn Ligon (*1960), von dem die Graphische Sammlung ETH Zürich zwei Druckgraphiken besitzt. Beide Männer stammen aus New York.
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Strahlende Druckgraphik
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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12. August 2024
Gewisse Freundschaften regen zu bislang unbekannten Vorhaben und Beschäftigungen an. Doch manchmal ist es auch umgekehrt: Aus neuen Tätigkeiten entstehen Freundschaften. Genau dies ist passiert, als der US-amerikanische Künstler James Turrell von seinem Verleger angeregt wurde, sich der Druckgraphik zuzuwenden. Empfohlen wurde ihm der Zürcher Tiefdrucker Peter Kneubühler, worauf die beiden mehrere Jahre lang fantastische Blätter kreierten – und zugleich sehr gute Freunde wurden. Eine grosse Anzahl dieser Werke befindet sich heute in der Graphischen Sammlung ETH Zürich.
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Märchenhafte Welten in feinen Linien: Die magischen Radierungen der Keiko Minami
Saskia Goldschmid, Graphische Sammlung ETH Zürich
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25. Juni 2024
Vögel singen zwischen den Blüten und Blättern des Friedensbaums, Schafe und Kühe weiden auf den Hügeln der Landschaft. Kleine Mädchen füllen ihre Körbe mit Zweigen und Blumen. In einem endlosen Himmelsmeer brechen Segelboote ins Unbekannte auf, bunte Fische lassen sich von der Strömung treiben. Einsam leuchtet der Mond in einer sternenlosen Nacht, die Turmuhr zeigt zehn nach zwölf. Tief im Zauberwald versteckt liegt ein geheimnisvolles Schloss: In diesen Szenen entfalten sich die verwunschenen Bildwelten der japanischen Künstlerin Keiko Minami (1911-2004), die mit ihren Radierungen sowohl junge als auch erwachsene Betrachtende in ihren Bann zieht.
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Enthauptungen in Serie – Dem Fetisch in der Kunst auf der Spur
Elisabeth Bronfen und Alexandra Barcal
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17. Mai 2024
Dinge erhalten oft zusätzliche Bedeutungen – im Alltag wie in der Kunst. Zusammen mit der Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen ist die Sammlungskonservatorin Alexandra Barcal durch die reichhaltigen Bestände gegangen, um kuriose Gegenstände in den Darstellungen ausfindig zu machen. Diese enthalten häufig eine erotische Aufladung, stehen für sublimierte Leidenschaften. Dabei konnten über die Jahrhunderte gemäss der «Pathosformel» von Aby Warburg thematische Konstanten und überraschende Parallelen ausgemacht werden. Eines dieser Kapitel beschäftigt sich mit der Rolle des verselbständigten Hauptes.
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Ein Gespenst geht um in Frankreich: Honoré Daumiers Lithographien für «La Caricature»
Saskia Goldschmid, Graphische Sammlung ETH Zürich
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05. April 2024
In seinem umfangreichen druckgraphischen Werk – bestehend aus über 4’000 Lithographien und 1’000 Holzschnitten – spiegelt Honoré Daumier (1808-1879) wie kein anderer das Frankreich des 19. Jahrhunderts. Mit ihren politischen und sozialkritischen Inhalten sorgten vor allem seine Karikaturen für Furore – und begeistern bis heute durch ihre künstlerische Qualität, verbunden mit raffiniertem Bildwitz.
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had Mr. Cosway permitted me to paint professionally – Maria Cosways Selbstporträt von 1787
Dr. Susanne Pollack, Konservatorin 15.–19. Jh., Graphische Sammlung ETH Zürich
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27. Februar 2024
Wer sich mit dem ereignisreichen Leben von Maria Cosway (1760-1838) beschäftigt, lernt viel über das ausgehende 18. und beginnende 19. Jahrhundert. Kaum eine illustre Persönlichkeit jener Zeit aus Kultur oder Politik, die nicht mit ihr in Verbindung stand. Angelika Kauffmann, William Blake, Thomas Gainsborough, Quobna Ottobah Cugoano, der Prince of Wales und spätere King Georg IV., Isabella Teotochi Albrizzi, Jacques-Louis David, Napoleon oder Thomas Jefferson – im Leben all dieser Menschen, und vieler mehr, hat Maria Cosway ihre Spuren hinterlassen.
Von dieser Kosmopolitin besitzt die Graphische Sammlung ETH Zürich ein bemerkenswertes Porträt in Mezzotinto von Valentine Green (Abb.1). Das Blatt gibt ein in Öl ausgeführtes Selbstbildnis Cosways wieder, das 1787 in der Royal Academy ausgestellt war, heute aber, wie viele ihrer Ölgemälde, als verschollen gilt.
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Wenn Architektur auf Poesie trifft – Dem Architekten und Künstler Bryan Cyril Thurston zum 90. Geburtstag
Alexandra Barcal, Konservatorin 20. – 21. Jahrhundert
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18. Dezember 2023
Vielschichtig wie seine Bauprojekte ist auch das künstlerische Schaffen des Architekten und Künstlers Bryan Cyril Thurston, von allen kurz Bryan genannt. Inspiriert durch den berühmten britischen Maler und Radierer Stanley William Hayter und dessen legendäre Druckwerkstatt ATELIER 17 hat er in seinem langen und ausserordentlich produktiven Leben auch unzählige druckgraphische Blätter geschaffen. Dieses Jahr konnte der unermüdliche Erschaffer neuer Welten seinen neunzigsten Geburtstag feiern!
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Porträt einer Lesenden
Dr. Linda Schädler I Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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24. November 2023
Was gibt es Schöneres, als geruhsam ein Buch zu lesen? Der berühmte Maler Max Liebermann (1847-1935) hat seine Frau in dieser Zeichnung dabei porträtiert: Sie sitzt entspannt in einem Lehnstuhl und ist in ihre Lektüre vertieft. Wer hätte aufgrund dieses Bildes ahnen können, wie tragisch das spätere Leben des Ehepaars aufgrund der Bedrohungen durch das NS-Regimes sein würde? Die Provenienz des Bildes konnte leider nicht lückenlos geklärt werden. Umso dankbarer ist die Graphische Sammlung mit den Nachkommen eine Einigung gefunden zu haben, das schöne Werk weiter ausstellen zu dürfen und so die Liebermanns weiter im Gedächtnis zu behalten.
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Von intergalaktischen Cowboys und anderen (Macht-)gelüsten. Zu Sylvie Fleury’s «Rayguns»
Gastautorin: Dr. Patrizia Keller, freie Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin, Projektmitarbeit Ausstellung „Von Albrecht Dürer bis Andy Warhol. Highlights aus der Graphischen Sammlung ETH Zürich“ (10.9.2023–7.1.2024)
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06. Oktober 2023
Auf glänzenden Sockeln inszenierte Autoreifen, vergoldete Einkaufswägen, phallische weich-kuschelige Raketen, versilberte Highheels oder im Ausstellungsraum platzierte Einkaufstüten bekannter Modelabels. Seit anfangs der 1990er Jahre beschäftigt sich Sylvie Fleury (*1961) in verschiedenen Medien mit Kennzeichen der Macht und Verführung und durchleuchtet dabei die kapitalistischen Mechanismen und den Konsum.
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Spiel mir das Lied vom Tod: Tessiner Holzschnitte von Aldo Patocchi
Saskia Goldschmid, Graphische Sammlung ETH Zürich
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25. August 2023
Als Künstler ist der Tessiner Aldo Patocchi (1907–1986) dem Holzschnitt stets treu geblieben. Nachdem ihm sein Gymnasiallehrer Giuseppe Zoppi in seiner Jugend einen Holzschnitt des italienischen Künstlers Lorenzo Viani zeigte, entfachte dieser in Patocchi eine lebenslange Leidenschaft für die Technik, die ihn zu einer der führenden Persönlichkeiten der Tessiner Kunstszene machen würde. Wie ein roter Faden zieht sich dabei eine motivische Konstante durch Patocchis künstlerisches Gesamtwerk: die Darstellung des Tessins. Bei der Verbildlichung seiner Tessiner Heimat wählt der Künstler in der Folge «La morte nel Ticino» (zu Deutsch: Der Tod im Tessin) den personifizierten Tod in Form eines Skeletts zum Akteur seiner Bilder.
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Ein wiederentdeckter Schatz
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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14. Juli 2023
Man vergisst leicht, wie strapaziös und risikoreich in früheren Zeiten die Erwanderung der Alpen war. Im 18. Jahrhundert gab es weder Bergbahnen noch hochtechnisierte Ausrüstungen, und jeder, der die Alpen erkundete, brauchte Kondition und Mut. Über beides verfügte Hans Conrad Escher von der Linth (1767-1823). Seine Expeditionen ins Gebirge hielt er in Hunderten von kolorierten Federzeichnungen fest. 700 davon befinden sich in der Graphischen Sammlung ETH Zürich.
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Eine Frage nach dem Ort der Kunst
Prof. Christoph Schenker, Co-Kurator der Ausstellung «On Observing the Printing. Dokumentation lithographischer Druckprozesse» (7.12.2022-5.3.2023) sowie ehem. Leiter des Institute for Contemporary Art Research, ZHdK
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02. Juni 2023
Der rote Holzdruck von 1995 ist im Kontext von Urs Frei’s grundlegenden Formulierungen in Plastik und Malerei zu sehen, die ihre Grammatik vorführen. Beim Druck ist es die Geste der Übertragung von Farbe mittels eines Druckstocks, die herausgestellt wird. Der Druck ist vor allen Dingen ein Abdruck, ein Abdruck eines Gegenstands auf Papier.
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Auf der Suche nach den verlorenen Zeichen – Monotypien von Athene Galiciadis
Alexandra Barcal, Konservatorin 20. – 21. Jahrhundert
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28. April 2023
Seit 2022 besitzt die Graphische Sammlung ETH Zürich sechs Monotypien von Athene Galiciadis (*1978). Diese sind Teil einer Werkgruppe, die die Schweizer Künstlerin als Vorarbeit für ein Künstlerbuch entwickelt hat. Darin geht sie den geheimnisvollen Ursprüngen von Zeichen nach und taucht dabei tief im «Hintergründigen» von Raum und Zeit ein. Als Inspirationsquelle hat ihr dabei die Zeichenmethode und Formensprache von Emma Kunz (1892–1963) gedient.
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Die Zeugenschaft der Blumen: Zu einem Blatt aus Käthe Kollwitz Serie Bauernkrieg
Dr. Susanne Pollack, Konservatorin 15.–19. Jh., Graphische Sammlung ETH Zürich
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10. März 2023
Vielschichtige Symbolik und verklausulierte Anspielungen in Kunstwerken zu erläutern, gehört zu meinen typischen Aufgaben als Kunsthistorikerin. Aber was soll und was darf man über Bilder schreiben, deren Bildsprache so universell, unmissverständlich und direkt ist, dass sie eigentlich keiner akademischen Interpretation bedürfen? Ist es gar ein Sakrileg, wie manche behaupten, sich über sie zu äussern?
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Von Eierdieben und Schlangenbeschwörern – Jacques Callots Jahrmarkt als Wimmelbild
Saskia Goldschmid, Graphische Sammlung ETH Zürich
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03. Februar 2023
Wer sich die beeindruckende Radierung Jahrmarkt von Impruneta des französischen Künstlers Jacques Callot (1592-1635) vor Augen führt weiss zu Beginn gar nicht, wo er seinen Blick nun ruhen lassen soll. So bewohnen hunderte von Menschen und Tieren die belebte Szene, deren detaillierte Ausführung ihresgleichen sucht. Dabei fertigte der Künstler gleich zwei Versionen seiner ehrgeizigen Komposition.
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Gefährdetes Sehen: Anton Graffs Selbstbildnis vom 31. Dezember 1810
Prof. Dr. Roger Fayet, Direktor Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA und Mitglied des Kuratoriums der Graphischen Sammlung ETH Zürich
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19. Dezember 2022
Beim Betrachten des Selbstporträts von Anton Graff wird der Blick unweigerlich gefangen genommen von der Augenpartie des Dargestellten, deren forschender Ausdruck durch das eigentümliche Aussehen des linken Auges an irritierender Intensität noch gewinnt.
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Manet und Hokusai – eine Begegnung bei Regen
Dr. Susanne Pollack, Konservatorin 15.–19. Jh., Graphische Sammlung ETH Zürich
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14. November 2022
«… der ostasiatische Einfluss bricht sich mit der Gewalt einer notwendigen Thatsache Bahn. Diejenigen, welche ihn ferner verkennen wollen, geben sich das Zeugnis, den Ursprung der modernen Bewegung zu verkennen…».
Diese entschieden formulierte Äußerung stammt von Roger Marx (1859–1913), einer der einflussreichsten Kunstkritiker seiner Zeit. Heute, mit einer zeitlichen Distanz von weit mehr als einem ganzen Jahrhundert, können wir seine Einschätzung als eine kunsthistorische Gewissheit wiederholen: Die Verinnerlichung japanischer Stilmittel gilt als einer der wichtigsten Grundsteine für die Entwicklung der europäischen Moderne.
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Utamaro und seine schönen Frauen: Aspekte der japanischen Frauen im achtzehnten Jahrhundert
Prof. Dr. Hans Bjarne Thomsen, Abteilung Kunstgeschichte Ostasiens, Universität Zürich
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14. Oktober 2022
Aufgrund ihrer großen Beliebtheit wurden Ende des neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts grosse Mengen an japanischen Holzschnitten in den Westen exportiert. Viele Holzschnitte landeten in den Sammlungen bekannter Kenner, wie zum Beispiel die Sammlung von Charles Gillot, die 1904 in Paris zum Verkauf angeboten wurden. Die Graphische Sammlung konnte über Woldemar von Seidlitz eine Reihe von Grafiken erwerben, die zum Verkauf standen, darunter auch solche mit schönen Frauen.
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Im Auge des Sturms – Farblithographien von Dominik Stauch
Alexandra Barcal, Konservatorin 20. – 21. Jahrhundert
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02. September 2022
Dreht sich ein tropischer Wirbelsturm schnell genug, kann sich in den gewaltigen rotierenden Wolkenmassen bekanntlich ein windstilles Auge bilden. Diese Assoziation steigt unvermittelt in einem auf, wenn man die sechsteilige Serie mit dem sinnbildlichen Titel Hurricane von Dominik Stauch (*1962) betrachtet.
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Wortwörtliches ‘Nachäffen’: Boldrinis Affenlaokoon nach Tizian
Angelika Castelli
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09. August 2022
Wie eine venezianische Druckgraphik aus dem 16. Jahrhundert ein antikes motivisches Vorbild adaptieren, reinterpretieren und in ein amüsantes, neues Gesamtes umformen kann, zeigt exemplarisch der Affenlaokoon des Holzschneiders Niccolò Boldrini (um 1500 – nach 1566).
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Die Vermessung der Welt
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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04. Juli 2022
In der Druckgraphik von Meister GA mit der Fussangel wird nicht gleich die ganze Welt vermessen, jedoch ein Gesims. Damit gehört das Werk, zirka 1530 entstanden, zu den ersten überhaupt, in denen antike Architekturdetails mit Vermassungen angereichert wurden.
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Faszination Blau
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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30. Mai 2022
Bei den einen ist die Pflanze als Rauschmittel beliebt, bei anderen wiederum als Heilmittel geschätzt. Die Schweizer Künstlerin Daniela Keiser hat Abbildungen von Cannabis im Internet gesammelt. In einem mehrstufigen Prozess setzte sie diese Bilder in der fotografischen Technik der Cyanotypie um, woraus Kunstwerke aus fein nuancierten Blautönen entstanden sind.
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Die Bibliothek als Wissensraum? Érik Desmazières’ Reflexionen über Raum und Zeit
Dr. Rafael Ball, Direktor ETH-Bibliothek
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05. Mai 2022
In seinem Schaffen greift Érik Desmazières immer wieder die Bibliothek und das Archiv als Motiv auf. Sein Werk «La salle Labrouste de la Bibliothèque Nationale» weist dabei einen unmittelbaren Bezug zur Bibliothek und ihrer Räumlichkeit auf: Im Fokus steht die Architektur, wodurch die Leserschaft zu kaum erkennbaren Statisten reduziert wird. Demgegenüber nimmt der Raum in «L’Archiviste» eine ganz und gar metaphorische Rolle ein.
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Zum Gebrauch bestimmt. Was uns eine Zeichnung Jos Murers über effizientes Arbeiten im 16. Jh. erzählt
Autorin: Dr. Susanne Pollack, Konservatorin 15.–19. Jh., Graphische Sammlung ETH Zürich
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07. April 2022
Die Graphische Sammlung ETH Zürich besitzt eine Federzeichnung von dem Zürcher Künstler Jos Murer (1530–1580), die auf den ersten Blick merkwürdig unfertig erscheint. Ganze Bildbereiche sind nur angedeutet und weisen gähnend leere Flächen auf. Die Figuren sind zwar klar umrissen, die Definition ihrer Binnenstrukturen beschränkt sich jedoch auf wenige Parallelschraffuren. Auffällig sind auch ein paar handschriftliche Notizen, die ohne Scheu auf den Blatt vermerkt wurden. Für einen wenig ehrfürchtigen Umgang mit dem Blatt spricht auch, dass es offensichtlich so oft auf- und wieder zusammengefaltet wurde, dass es schliesslich in vier Teile zerfiel und deshalb auf eine Unterlage aufgeklebt werden musste.
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Eingravierte Echos – Spuren einer besonderen Künstlerpersönlichkeit
Alexandra Barcal, Konservatorin 20. – 21. Jahrhundert
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15. März 2022
Als 2018 die Winterthurer Künstlerin Jeannette Baumgartner im Alter von 60 Jahren stirbt, hinterlässt sie neben der tieftrauernden Familie auch ein schmales, jedoch dichtes graphisches Werk. Im Laufe ihrer relativ kurzen künstlerischen Tätigkeit hat sie ausdruckstarke Werke voll emotionaler Widerstände geschaffen. Ihre Schwester Irène Alice Baumgartner beschliesst diesem bemerkenswerten Oeuvre die, wenn auch posthume, so doch wohlverdiente Würdigung angedeihen zu lassen: dank ihrem Engagement nimmt 2020 die Graphische Sammlung ETH Zürich ein Konvolut an Radierungen und Zeichnungen in den eigenen Bestand auf.
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Camille Corot und das Cliché-verre
Lilija Monkevič, Graphische Sammlung ETH Zürich
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04. Februar 2022
Ein junges Mädchen, mit dem Rücken zu uns, steht unter einem Baum. Den Blick leicht nach oben gerichtet und den rechten Arm erhoben, so, als würde sie jemandem in der Ferne zuwinken. Rechts von ihr kauert eine in Tuch gehüllte Gestalt mit kahlem Schädel: der Tod.
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Toter Gigant am Strand. Zu einer Darstellung eines gestrandeten Pottwals aus dem 17. Jahrhundert
Autorin: Dr. Susanne Pollack, Konservatorin 15.–19. Jh., Graphische Sammlung ETH Zürich
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06. Dezember 2021
Wir alle kennen aus der Presse Bilder gestrandeter Wale. Nichts zu empfinden beim Anblick der verendenden oder bereits toten Riesen mag nur den wenigsten gelingen. So ist es auch nur allzu natürlich, dass auf jenen Bildern Scharen von herbeigeeilten Menschen selten fehlen. Das drängende Verlangen, selbst Augenzeuge eines seltenen Naturereignisses zu werden, ist freilich kein Phänomen unserer Tage. Als am 3. Februar 1598 ein gewaltiger Pottwal an den Strand von Berckhey gespült wurde, löste dieses Ereignis eine regelrechte Massenansammlung aus.
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Das Unternehmen Daniel Hopfer
Lilija Monkevič, Graphische Sammlung ETH Zürich
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01. November 2021
Der Nürnberger Verleger David Funck kaufte im späten 17. Jahrhundert 230 Platten von der Künstlerfamilie Hopfer auf, versah jede in einer willkürlichen Art mit einer Nummer und brachte unter dem Titel «Opera Hopferiana» von diesen Platten Abzüge heraus. Wie die vielen Folgeauflagen beweisen, waren diese Blätter begehrte Objekte für Sammlerinnen und Sammler jener Zeit. Sie stammen aus der Werkstatt des vielseitig begabten Augsburger Meisters Daniel Hopfer (ca. 1470 – 1536), der sowohl als Waffenätzer wie auch als Zeichner oder Graphiker tätig war. Seine Werke sind mit den Majuskeln «D H» und dem Symbol der Hopfendolde monogrammiert.
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Zwei Meisterinnen des Farblinolschnittes
Alexandra Barcal, Konservatorin 20. – 21. Jahrhundert
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01. Oktober 2021
Als sich Lill Tschudi (1911–2004), die grosse Schweizer Linolschneiderin, 1929 an der Grosvenor School in London für den Linolschnittkurs einschreibt, so hat dies in erster Linie mit ihrem künstlerischen Vorbild zu tun. Auf einer ihrer Reisen mit ihrer Mutter und Schwester weilt die junge Glarnerin einmal in Antwerpen und besucht dort den Königlichen Zoologischen Garten. In einer Ausstellung sieht sie hier zum ersten Mal die farbenprächtigen Werke der populären österreichischen Tiermalerin Norbertine Bresslern-Roth (1891–1978) und ist von der üppigen Szenerie und exotischen Fauna auf den Darstellungen auf Anhieb tief beeindruckt.
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Architekturprofile
Gastautor: Prof. Dr. Maarten Delbeke, Professur für Geschichte und Theorie der Architektur ETH Zürich, und Ko-Kurator der Ausstellung "Die unterschätzte Horizontale. Das Gesims in Kunst und Architektur" in der Graphischen Sammlung ETH Zürich (25. August - 14. November 2021)
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20. August 2021
Die beiden Radierungen sind sich erstaunlich ähnlich: Beide bilden ein Sammelsurium von Elementen der klassischen Architektur ab, die in einem Rahmen eingefasst und arrangiert wurden. Die Kombination dieser Fragmente erscheint sowohl als grafische Fingerübung, bei der architektonische Motive eine Komposition aus orthogonalen und diagonalen Elementen bilden, wie auch als eine perspektivische Darstellung von Gebäudefragmenten, die zu einer unrealistischen Konstruktion zusammengefügt wurden. Die eine scheint einen Ausschnitt eines fiktiven Gebäudedetails zu zeigen, die andere eine Ansicht von sich überlagernden Gebäuden.
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Am Entschwinden
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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29. Juni 2021
Irene Kopelman (*1974) zeichnet auf Expeditionen. Wer allerdings wissenschaftliche Darstellungen erwartet, wird erstaunt sein. Die Künstlerin hält nicht akribisch jedes Detail fest, sondern erfasst in ihren filigranen Zeichnungen stets wenige Strukturen – vom Urwald etwa oder von einem Gletscher wie in der Serie «Fragments from Aletschgletscher» (2013).
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No News!
Laura Vuille, Graphische Sammlung ETH Zürich
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04. Juni 2021
Auf den ersten Blick erscheinen die Notional Newspapers (2005–2019) von Mark Manders (*1968) wie Ausgaben einer handelsüblichen Tageszeitung. Doch Überschriften wie «Hypocotyl Raki», «Curculio Bassos» oder «Kyphosis Leaf» rütteln gehörig am vertrauten Bild.
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Vom Reiz der Leerstelle. Hendrick Goltzius’ Kupferstich Anbetung der Hirten
Dr. Susanne Pollack, Graphische Sammlung ETH Zürich
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05. Mai 2021
Die Anbetung der Hirten ist einer der letzten Kupferstiche, an denen Goltzius arbeitete, bevor er sich ab 1600 primär der Malerei zuwandte. Der Abzug in der Graphischen Sammlung ETH Zürich stammt vom letzten Zustand der aus unbekannten Gründen von Goltzius nie fertiggestellten, aber nach seinem Tod noch mehrfach modifizierten Platte.
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Wanderlust!
Prof. Dr. Philip Ursprung, Vorsitzender des Kuratoriums der Graphischen Sammlung ETH Zürich und Professor für Kunst- und Architekturgeschichte, gta, ETH Zürich
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01. April 2021
Seit Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr habe ich nur einmal in einem Flugzeug gesessen. Das für mich selbstverständliche Reisen – für Vorträge, für Forschungen, für Ferien – ist zu einem raren Gut geworden. Die Menschen bewegen sich nicht nur weniger weit als vor einem Jahr. Sie scheinen auch langsamer zu gehen, müder und beschwerter. Auch ich spüre ein Gefühl der Lähmung. Auf Spaziergängen in die Umgebung denke ich ans Meer und die Wüste. Ich blicke den Kondensstreifen von Flugzeugen nach. In Büchern und am Computer begebe ich mich auf Lehnstuhl-Reisen. Vielleicht stach mir deshalb beim Stöbern durch den Online-Sammlungskatalog der Graphischen Sammlung ein Werk von Martin Schongauer ins Auge.
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Im ewigen Auf und Ab – Über die gewichtige Leichtigkeit des Seins
Alexandra Barcal, Konservatorin 20. – 21. Jahrhundert
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08. März 2021
Die ETH Zürich besitzt mit der Graphischen Sammlung nicht nur eine der grössten Sammlungen für Kunst auf Papier in der Schweiz, die technische Hochschule fördert bei ihren Neubauprojekten auch gezielt Kunst am Bau: Für Basel, wo die ETH Zürich ein neues Forschungsgebäude für das Departement Biosysteme (D-BSSE) errichtet, hat der Schweizer Künstler Yves Netzhammer (*1970) eine bewegliche Installation entworfen, die auf seinen Erfahrungen im Rahmen des Ausstellungsprojektes «Gravitatorische Behauptungen» in der Graphischen Sammlung 2019/2020 basiert.
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Kaleidoskopische Collagen
Laura Vuille, Graphische Sammlung ETH Zürich
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08. Februar 2021
Täglich blätterte die österreichisch-schweizerische Künstlerin Elisabeth Wild (1922–2020) in einem beinahe meditativen Prozess durch Mode-, Kunst- und Architekturzeitschriften, stets auf der Suche nach brauchbarem Material für ihre spannungsvollen Bildarrangements. Ausgestattet mit einer Schere nahm sich Wild der glamourösen Scheinwelt der Hochglanzmagazine an und collagierte ausgewählte Bildfragmente zu neuen künstlichen Bildwelten. Lose Papierflächen, bunt bedruckt und wesensfremd, fügte sie mit traumwandlerischer Sicherheit zu fantasievollen Gesamtkompositionen.
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Ganz bei sich
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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22. Januar 2021
«In meiner Arbeit geht es auch um die bewusste Reduktion auf die Momente, in denen man sich selbst genügt.» so Zilla Leutenegger. Im Werk der Schweizer Künstlerin taucht oft eine einzelne Figur im Raum auf. Meist ist es ihr Alter Ego, das mit kleinen, banalen Alltagshandlungen beschäftigt ist oder ganz einfach nichts tut: Schlafen, Ruhen, Warten, sich Langweilen.
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Ausschneiden und Aufkleben. Ein Fächer für die Damen von Agostino Carracci
Dr. Susanne Pollack
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01. Dezember 2020
Die moderne Präsentation von Altmeistergraphik in Sammlungen lässt uns nur allzu leicht vergessen, dass die bedruckten Blätter ganz unterschiedliche Funktionen hatten, bevor sie zu rein musealen Objekten wurden. Ein Kupferstich von Agostino Carracci (1557–1602) ist gut geeignet, sich diese Tatsache einmal mehr in Erinnerung zu rufen. Das Blatt war nämlich dazu gedacht, ausgeschnitten und dann auf einen formgleichen Karton aufgeklebt zu werden, um einer Dame als Fächer zu dienen.
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Vom Bleibenden im Momenthaften
Alexandra Barcal, Konservatorin Graphische Sammlung ETH Zürich
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30. September 2020
Wem ist sie nicht aufgefallen, die grosse Dominique, die die Besucherinnen und Besucher der Graphischen Sammlung ETH Zürich mit ihrem unergründlichen Lächeln zu begrüssen pflegt. Das verblüffende Porträt, das mit seinem inneren Strahlen und einer ungeheuren Präsenz besticht und die Betrachterinnen und Betrachter zwischen Faszination und Irritation schweben lässt, hängt im Korridor zum Ausstellungssaal.
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Begleiter in der Jackentasche – 33 Skizzenbücher des Architekten Julius Stadler
Paul Bissegger, Architekt ETH SIA, Gastautor
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01. September 2020
Skizzenbücher, vor allem, wenn sie dauernd als Begleiter in der Jackentasche stecken, sind für Architekten so etwas wie Tagebücher. Sie geben einen Einblick in die persönliche Entwicklung und halten prägende Eindrücke fest. Von dem Architekten Julius Stadler (1828–1904) besitzt die Graphische Sammlung ETH Zürich ganze 33 Stück – und das ist nur ein Teilbestand, denn gefüllt hat er noch einige Skizzenbücher mehr. In seinem Fall dokumentieren die Bücher nicht nur seine Entwicklung. An ihnen lässt sich ebenfalls sein beruflicher Werdegang ablesen, wie die folgenden Ausführungen zeigen.
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Kommen und Gehen bei Rembrandt
Dr. Susanne Pollack, Graphische Sammlung ETH Zürich
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29. Juli 2020
Gemeinsam mit dem Verbrecher Barabbas steht der gefolterte Christus mit gefesselten Händen auf einer Tribüne vor der Menge. Ihr überlässt der römische Statthalter Pontius Pilatus die Entscheidung, wer von beiden frei gelassen werden soll. Ganz links ist ein Diener mit Wasserkrug und jener Schüssel zu sehen, in der sich Pilatus seine Hände in Unschuld waschen wird.
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Spirituelle Übungen
Laura Vuille, Graphische Sammlung ETH Zürich
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01. Juli 2020
Eine Verletzung veränderte sein Leben. Als Ignatius von Loyola im Krieg schwer verwundet wurde, löste dies eine Hinwendung zu Gott aus. Er ging auf Pilgerreise und beschrieb seine Erfahrungen später in den sogenannten Ignatianischen Exerzitien. Diese Schriften aus dem 16. Jahrhundert bestehen aus einer Reihe geistlicher Übungen, die zu Gebet, Meditation und Kontemplation anleiten.
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Der erste Matisse der Graphischen Sammlung
Lara Eva Seeliger, Gastautorin
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05. Juni 2020
Im Jahr 1929 kaufte die Graphische Sammlung ETH Zürich unter Konservator Rudolf Bernoulli ihren ersten Matisse an. Steht der Künstler heute für eine gefeierte Position, so spaltete er damals die (inter-)nationale Kunstszene. Umso interessanter ist es, dass die 1926/27 entstandene Arbeit aus der Folge «Dix danseuses» nur wenige Jahre nach ihrem Entstehen den Weg in die Zürcher Sammlung fand.
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Spiel mit der Wahrnehmung. Zum Tod von Markus Raetz
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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28. April 2020
Mit Humor und leiser Ironie forderte Markus Raetz unsere Wahrnehmung heraus. In seinen schlichten, durchdachten Werken thematisierte er ohne theoretischen Überbau ganz direkt, wie wir Kunst erfassen. Nun ist der international bekannte Künstler (1941 – 2020) verstorben. Ein Nachruf auf eine herausragende Persönlichkeit der Schweizer Kunstszene.
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Schattenreiche Architektur des Weltwissens
Laura Vuille, Graphische Sammlung ETH Zürich
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27. März 2020
Reihenweise zirkulär angeordnete Archivschränke aus Holz, scheinbar bis in alle Unendlichkeit fortlaufend – kein Ziel und kein Ende in Sicht. Durch eine prachtvolle Glaskuppel, die über den unzähligen Zettelkästen thront, dringt Tageslicht in den ansonsten düster wirkenden Raum. Helle Sonnenstrahlen beleuchten die träge, staubige Luft und werfen lange Schatten auf das in die Jahre gekommene Inventar.
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… als die Gletscher noch wuchsen
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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28. Februar 2020
Der Winter 2019/20 geht als einer der wärmsten in die Geschichte ein. Mit Besorgnis wird festgestellt, dass auch die Eismassen der Gletscher schmelzen. Das war nicht immer so. Während der «Kleinen Eiszeit» wuchsen die Gletscher, wie man auch anhand der Zeichnung des Schweizer Hochgebirgsmalers Caspar Wolf (1735-1783) gut nachprüfen kann.
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Wenn alte Bräuche Neues entdecken lassen
Alexandra Barcal, Konservatorin Graphische Sammlung ETH Zürich
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03. Februar 2020
Peter Kneubühler (1944-1999) war seines Zeichens ein weit über die Grenzen Zürichs, ja international bekannter Kupferdrucker. Als 2008 sein Nachlass in die Graphische Sammlung ETH Zürich kam, war darunter auch eine Kuriosität:
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Andenken aus der Hölle. Ein Kupferstich aus dem 15. Jahrhundert mahnt zur Tugend
Dr. Susanne Pollack, Konservatorin Graphische Sammlung ETH Zürich
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29. November 2019
Ziemlich viel und erstaunlich detailliert berichtet ein gerade mal 23 x 29 cm großer Kupferstich über den «Alltag in der Hölle», von dem die Graphische Sammlung ETH Zürich einen der seltenen gut erhaltenen Abzüge besitzt.
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Was für ein exotisches Tier!
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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01. November 2019
Es war eine absolute Sensation! Im Mai 1515 kam ein lebendes Nashorn per Schiff in Belém, einem Vorort von Lissabon, an. Das indische Rhinozeros war als diplomatisches Geschenk aus Goa, damals Teil der portugiesischen Kolonie, übers Meer transportiert worden. So ein Tier hatte man in Europa seit dem Altertum nicht mehr gesehen. Die Ankunft des exotischen Kolosses löste am Hafen denn auch einen veritablen Tumult aus. Doch nicht nur in Portugal hörte man von der Ankunft des seltsamen Wesens. Auch Albrecht Dürer aus Nürnberg vernahm es und entschied sogleich, davon einen Holzschnitt anzufertigen.
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Glückliche Umstände
Dr. Susanne Pollack, Konservatorin Graphische Sammlung ETH Zürich
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24. September 2019
Wie wunderbar ist es, wenn Talent, Wille und Förderung aufeinandertreffen! Dies zeigt das Leben von Elisabetta Sirani (1638-1665), deren Karriere durch ihren frühen Tod mit 27 Jahren ein abruptes Ende nahm. In ihrem kurzen Leben war es ihr nicht nur gelungen, zu einer weit über die Grenzen ihrer Geburtsstadt Bologna hinaus geschätzten Malerin zu werden, gleichzeitig war sie Leiterin einer florierenden Werkstatt, Mitglied in der renommierten Accademia di San Luca in Rom und Gründerin einer Kunstakademie für Frauen.
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Kein Durchkommen
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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30. August 2019
Der Bauboom hat seit längerem alle Grossstädte im Griff. Es gibt keine Metropole, bei der man nicht täglich an mehreren Baukränen vorbeikäme – und die urbane Entwicklung nimmt immer noch weiter Fahrt auf. Die spanische Künstlerin Lara Almarcegui (*1972) thematisiert mit ihren Arbeiten diese massive Durchgestaltung von Städten und ergründet die komplexen Beziehungen zwischen Baumaterialien, Konstruktion und Zerfall der gebauten Welt. So auch vor einigen Jahren in Zürich.
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Es geschah am helllichten Tag
Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich
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26. Juli 2019
Als Félix Vallotton 1897-98 seine Holzschnitt-Serie «Intimités» schuf, hielt er auf jedem der zehn Blätter ein Liebespaar fest. Alle sind äusserst elegant gekleidet und befinden sich in gediegenen Wohnungen. Es ging dem Schweizer Künstler (1865-1925) aber keineswegs darum, traute Zweisamkeit zu zelebrieren oder eine harmonisch-glückliche Verbindung in verschiedenen Konstellationen durchzuspielen. Vielmehr zielte er kritisch auf die Doppelmoral der damaligen Pariser Gesellschaft ab.
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Kunst, Bettler*innen und die Politik der Armut
Lena Schaller, Graphische Sammlung ETH Zürich
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28. Juni 2019
Andrea Büttner (*1972) befasst sich in ihrem Künstlerinnenbuch Beggars mit der Darstellung von Bettler*innen in der Kunstgeschichte: «This book is about art and poverty, art history and beggars, shepherds and kings. It is about a theology and politics of poverty» (In diesem Buch geht es um Kunst und Armut, Kunstgeschichte und Bettler, Hirten und Könige. Es geht um Theologie und die Politik der Armut; Büttner 2018).
Die Publikation enthält neben den Holzschnitten und Untersuchungen der Künstlerin, Beiträge von Christopher P. Heuer, Linda Nochlin (1931-2017) und Anne Carson (*1950).
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Fortschritt durch Querschnitt
Dr. Susanne Pollack, Konservatorin Graphische Sammlung ETH Zürich
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31. Mai 2019
Schnittbilder im Dienste der Aufklärung.
Zur Etablierung eines neuen Weltbildes sind naturgemäss Bilder recht nützlich. Es überrascht also nicht, dass Bilder im ehrgeizigsten und umfangreichsten publizistischen Grossunternehmen der französischen Aufklärung eine unentbehrliche Funktion übernahmen.
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Von blöden Blumen und dummen Lilien
Alexandra Barcal, Konservatorin Graphische Sammlung ETH Zürich
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26. April 2019
Die Graphikfolge «Silly Lilies» von Thomas Schütte.
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Freude am Scheitern: Lauren Klotzmans Meat Joy Error Failure
Lena Schaller, Graphische Sammlung ETH Zürich
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29. März 2019
Unsere Zeit wird mit verschiedensten Begriffen zu beschreiben versucht. Leben wir in der «post-industriellen Gesellschaft», dem «Informationszeitalter» oder doch in der «technotronischen Ära»? Unabhängig von der Bezeichnung steht fest, dass digitale Medien unser Leben nachhaltig verändert haben.
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Wenn eins nicht genug ist
Alexandra Barcal, Konservatorin Graphische Sammlung ETH Zürich
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24. Januar 2019
Die Welt besteht nicht nur aus einzelnen Dingen, sondern vielmehr aus einer Vielzahl von Zeichen und Wundern. Diesen Ansatz vertritt mit ihren collagierten Welten das Zürcher Küntlerduo huber.huber (Markus und Reto Huber, beide *1975).
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Refresh Sammlungskatalog Online
Ann-Kathrin Seyffer, Graphische Sammlung ETH Zürich
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03. Dezember 2018
Der Sammlungskatalog Online zeigt sich in einem neuen, frischen Kleid und lädt zur Entdeckung ein. Unabhängig von räumlichen und zeitlichen Grenzen warten mehr als 25 000 Werke aus den Beständen der Graphischen Sammlung ETH Zürich darauf, angeschaut, erforscht und genossen zu werden.
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Eine vieldeutige Linie
Lena Schaller, Graphische Sammlung ETH Zürich
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02. November 2018
Einfache Linien aus Bleistift ziehen sich über das Papier. Die Werkserie Desire Lines des Künstlerduos Baltensperger + Siepert weckt viele Assoziationen. Vielleicht denkt man an abstrakte Kunst oder erinnert sich an den Streit in der Académie royale, der gegen Ende des 17. Jahrhunderts stattfand. Während die einen damals die Farbe bevorzugten, verteidigten die anderen klar die Linie.
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Die Erfindung einer Marketingstrategie
Dr. Michael Matile, ehem. Konservator Graphische Sammlung ETH Zürich
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02. November 2018
Mit einem prall gefüllten Rucksack humanistischer Bildung gelangte der Kupferstecher Marcantonio Raimondi 1510 über Florenz nach Rom. Er war auf der Suche nach Zusammenarbeit mit einem Maler für die gestochene Wiedergabe von dessen künstlerischen Erfindungen.
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